„Es braucht Orte, die anders sind als das bislang Bekannte. Diese Orte vollbringen, was eigentlich der Utopie vorbehalten ist: Sie verwandeln den Menschen.“
Kersten Knipp | Die Erfindung der Eleganz
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Salon Privé Sankt Pauli
Der Salon Privé Sankt Pauli knüpft an den klassischen Salon-Gedanken an. Hier treffen Menschen aufeinander, die um die Bedeutung der gestalterischen Kraft jedes Einzelnen für eine menschliche und einander wertschätzende Gesellschaft wissen. Er wird ausgerichtet von der Journalistin und Lyrikerin Annika Ruge und dem Bestseller-Autor und Publizisten Michel Ruge.
Im Salon Privé Sankt Pauli versammeln die Gastgeber Menschen, die bereit sind, sich mit allen Sinnen der Begegnung mit dem zutiefst Menschlichen zu öffnen. Das offenbart sich reinwegs im Gespräch, im Erzählen und Zuhören, im Tausch von Geschichten, Ansichten, Visionen und Ideen. Aber auch: im gemalten Bild, im geschriebenen Text, im Essen und Trinken. Bewusst erlebt entsteht das, was wir als Genuss, als Freude und Vergnügen beschreiben. Etwas, das Michel Ruge „die Essenz“ seiner Heimat St. Pauli nennt. Dort wurde er Ende der 1960er Jahre geboren, als das Viertel neben De Wallen in Amsterdam, Pigalle in Paris und dem Schipperskwatier in Antwerpen noch zu den größten Rotlichtbezirken Europas zählte. Die weltbekannte Reeperbahn zog dabei besonders viele Künstler an, darunter den Maler, Grafiker und Bildhauer Markus Lüpertz, den französischen Grafiker, Schriftsteller und Illustrator Jean-Thomas „Tomi“ Ungerer oder den Maler Jörg Immendorf, der 1984 die Künstlerkneipe La Paloma am Hans-Albers-Platz eröffnete. Letzterer dient dem Salon Privé Sankt Pauli als besonderes Vorbild, denn wie einst im La Paloma, hängen die Kunstwerke des Salons mitten im Geschehen: Kunst von Frank Vaders, Daniel Richter, Wolfgang Petrick, Igor Paasch, Tibor Pogonyi, Tanja Thordsen, Peter Nürnberg, Edward Quinn, Joana Pratschke oder Erwin Ross hängen dort, wo die Gäste aufeinandertreffen; werden, herausgelöst aus Museen und Galerien, Teil der Begegnungen.
Der Salon trägt St. Pauli im Namen und die Initiatoren wollen dem Weltruf dieses einzigartigen Ortes eine Zukunft geben: Und so haben Annika und Michel Ruge die Allianz St. Pauli ins Leben gerufen. Hier kommen Gestalter der Gegenwart zusammen, die die Geschichte von St. Pauli weiter erzählen – mit ihrer Liebe zu diesem Flecken Erde, ihrem Können, Wissen und ihrer Leidenschaft. So wie die Mixologin Betty Kupsa, die auf St. Pauli den The Chug Club betreibt (links), Fabio Haebel, der mit seinem Restaurant Haebel St. Pauli den ersten Stern erkocht hat (2.v.li.) und Deutschlands amtierende beste Sommelière Katharina Igelsias (Winebank; re.).
Diese Essenz wollen Annika und Michel Ruge in den Salon tragen und laden deshalb Menschen aus unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und generationsübergreifend ein. Die besondere Mischung aus Gästen ist es, die den Salon zum Leben erweckt – daher, und weil die Teilnahme nicht an das Portemonnaie geknüpft sein soll, werden keine Tickets für den Salon verkauft. Die Gastgeber stellen die Gästeliste für jeden Salon neu zusammen, um jeweils eine sprichwörtlich einmalige Atmosphäre zu schaffen. Sie verstehen den Salon weder als elitären Club noch als geschlossene Gesellschaft, sondern als Möglichkeit, Menschen aus allen Lebensbereichen mit der Idee in Kontakt zu bringen, dass die Begegnung im analogen Raum die Triebfeder aller positiven gesellschaftlichen Gestaltung ist.
„Die versteckten Tugenden sind Schätze, die niemanden bereichern.“
Jacques de Callières | La fortune des gens de qualité
Ein besonderer Gast in der ersten halben Stunde des Salons ist dabei immer ein Tier, das als Verbindung zwischen Kultur und Natur die Sinne öffnet und den Blick schärft für die Einzigartigkeit aller Wesen. Ob Pferd, Eule oder Schaf – jedes Tier wird in Zusammenarbeit mit einem der renommiertesten Tieragenten Europas ausgewählt, der als Biologe, Zoologe, Tiertrainer und Therapeut seit vielen Jahren mit Menschen und Tieren arbeitet. Die Krafttiere symbolisieren jeweils einen Aspekt der menschlichen Persönlichkeit, die bewusst angesprochen und geweckt werden soll.